Auch wir sind irgendwie Touristen
Wissenswertes:
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indische Frauen kennen die Beinrasur nicht, als Europäer stellt es sich als schwierig heraus Männer und Frauen Beine zu unterscheiden
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wir waren mutig und haben trotz der vielen Warnungen zwischen Müll und nicht definierbaren Gerüchen mit anderen Indern zusammen gegessen. Und des war herrlich, frittiertes gefülltes Brot und wenig scharfe Soßen dazu. Total lecker. Und bis jetzt schweigt mein Magen auch noch und nimmt alles glücklich in sich auf :)
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keine deutsche Achterbahn kann mit den Sharedcars und den dazugehörigen indische Straßen konkurrieren
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lässt man ein Handwerker ins Haus hat man plötzlich 50 in seiner Wohnung.
Wir haben heute unseren ersten Touri-Ausflug erfolgreich absolviert!
Für alle die wissbegierig auf ein paar Sightseeing Infos sind:
Das Baha´i House of Worship wurde 1986 von dem iranischen Architekten Fariburz Sahba fertig gestellt. Die Form des Gebäudes stellt eine 29blättrige Lotusblüte (Lotusblüten stehen für Reinheit und werden oft mit Religion in Indien verbunden) dar. Ich finde es hat ein bisschen Ähnlichkeiten mit der Oper in Sydney. Der weiße Marmor sticht besonders aus der schönen Grünanlage rund um das Gebäude hervor.
Wenn man langsam und barfuß den Weg hoch zu diesem atemberaubenden Gebäude hochsteigt gehen einem verschiedene Gedanken im Kopf herum, wie zum Beispiel:
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irgendwie passt das schlichte Gebäude nicht zu den verschnörkelten Tempel mit denen man Indien verbindet
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wie cool ist das den glatten Marmor unter den nackten Füßen zu spüren
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wie gerne würde ich meine Füße in die Wasserbecken unterhalb des Tempels
Als nächsten Schritt stellt man sich brav in einer Reihe an (Überbleibsel von der Kolonialzeit?) und betritt den schlichten, in weiß gehaltenen Innenraum und wird von der Stille übermannt. Es herrscht eine eigene Atmosphäre in diesem Tempel. Es ist schwer einen Bezug zu diesem Gebäude aufzubauen, doch fasziniert das klirrende Geräusch der hübschen Saris, das sich wie eine geheimnisvolle Melodie anhört.
Doch der eigentliche Spaß kam erst hinterher. Wir saßen gemütlich an den, wie schon oben erwähnt, Wasserbecken und streckten genüsslich unsere Füße ins Wasser.
Für all die Menschen die einmal vorhaben nach Indien zu reisen und an einen etwas bekannteren Ort kommen, bei dem sich noch mehr Inder befinden wie auf normalen Straßen (ja dies ist möglich), werden mit einem Phänomen Bekanntschaft machen: plötzliche Berühmtheit. Ja wir vier hatten plötzlich irgendwie das Gefühl bekannter Schauspieler, Nobelpreisträger und Tier in einem Zoo, und das alles gleichzeitig, zu sein. Mit einem kleinen indischen Mädchen fing es an, sie fragte uns eingeschüchtert ob sie ein Foto mit uns machen dürfe-Klar das war kein Problem. Doch innerhalb von drei Sekunden standen um uns gefühlte hundert Inder die von uns Fotos machten und nochmal hundert die auf einem Bild mit uns drauf sein wollten. Das war einfach nur verrückt und irgendwie ein komisches Gefühl. Toll irgendwie interessanter zu sein als eine überdimensionale Marmorblüte und das ist irgendwie auch beängstigend.