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neuer blog
25.05.2013 13:34hey freunde,
mein neuer blog heißt indiendiary.webnode.com
es sind auch schon die bilder von agra usw hochgeladen. viel spaß beim angucken :)
p.s.: es ist MEGA HEIß hier!!!!! 24 stunden non-stop sauna :D
speicherplatz
20.05.2013 19:02ähm irgendwie hab ich mich doch mal überwunden und bilder für meinen letzten eintrag zu agra usw hochzuladen um dann efst zu stellen, dass mein blog voll ist und ich keine weiteren bilder hochladen kann. ich werd mich diese woche mal drum kümmern und ne neue seite einrichten :)
wer hätte das mal gedacht, dass mir einen blog nicht reicht :D
SCHAUT EUCH DAS AN!!!
18.04.2013 15:35bilder
18.04.2013 14:54bilder folgen noch ... :)
meine Eltern zu Besuch in meinem Zuhause
18.04.2013 14:53
Man wird oft gefragt, wie findest du Indien? Gefällt es dir hier? Magst du die Menschen hier? Vor allem, wenn diese Frage von Einheimischen kommt, ist es schwer sie zu beantworten. Sie wissen genau wie wir Indien finden, was uns als Europäer das Leben schwer macht (die Hitze, der Lärm, die vielen Menschen usw). Aber was antwortet man nun auf solche Fragen? Wie beantwortet man die Frage , wie gefällt dir dein Zuhause? Denn nach 7 Monaten ist Delhi, die kleine 3-Zimmer-Wohnung zu fünft im G-Block in Kalkaji, das ist jetzt Zuhause. Man geht jeden Tag den gleichen Weg zur Arbeit, regt sich jeden Tag über die selben Dinge auf wie Sharedcar Fahrer, die immer noch mehr Leute ins Auto reinstopfen obwohl kein Platz mehr darin ist. Man kauft in den gleichen Läden die Milch, die Eier, das Gemüse im Gemüseladen, das Obst nach der Arbeit auf der Straße. Man wird nachts von unseren Hunden im Block angesprungen, weil sie sich freuen einen zu sehen (wohl wissend, dass die Lieben wandelnde Flohzirkusse sind).Das alles gehört dazu. Das viel mir am stärksten auf, als meine Eltern zu Besuch waren. Trotz all dem Negativen, lieben wir unsere Stadt, wer liebt nicht sein Zuhause?
Zusammen fuhren wir für eine Woche nach Kerala, im Süden Indiens, in ein Ayurveda Hotel und ließen uns verwöhnen. Kerala ist Indien, Delhi ist Indien, Delhi ist aber nicht Kerala. Der Unterschied war schockierend. Den Luxus, dass ich mir nicht täglich Gedanken ums Essen machen muss, dass es sauber und ruhig ist - der totale Gegensatz zu Zuhause. Wir bekamen super Essen (man isst überall in Indien besser als in Delhi), jeden Tag ayurvedische Massagen, einfach perfekt um den Alltag hinter sich zu lassen und ich war sogar motiviert extra fürs Yoga früher aufzustehen. Urlaubsstimmung pur.
Dann gings zurück nach Delhi und es war witzig zu sehen wie sehr sich unser Blick auf die Stadt unterschied. Bei mir war es Alltag, Normalität, man lacht über dies und jenes; meine Eltern schockiert, erschreckt, fasziniert. Rikshaw fahren mit meinen Eltern war ein Erlebnis, Zug fahren erst recht.
Übers Wochenende fuhren wir nach Agra zum Taj Mahal. Ein wirklich beeindruckendes Gebäude ( obwohl ich mir es noch gewaltiger vorgestellt hätte).
Die Stadt hat zwar noch nicht ganz begriffen wie man Touristen glücklich macht ( unglaublich dreckig und hässlich, kaum schöne Läden zum Einkaufen und saubere ansprechende Restaurants), die Rikshawfahrer dafür schon. Im Hand um Drehen hat uns einer zu einer 2 Tages Sightseeingtour überredet, inclusive er als unseren persönlichen Fahrer. Meine Mama hat sich glaube ich ein bissle verknallt. Sie saß ganz stolz vorne neben ihm (wir streiten uns immer, weil NIEMAND vorne sitzen will) und durfte sogar selbst mal fahren (zum Glück für uns fährt so ein Ding nicht schneller wie 60 km/h). Und so zeigte uns unser Fahrer nicht nur das Taj Mahal bei Sonnenaufgang, sondern auch bei Sonnenuntergang, das Babytaj (hat mir persönlich sogar bessre gefallen wie das Original), das Agra Fort (tolles Gebäude, sind dort aber wegen der Hitze von einem Schattenplatz zum nächsten getingelt).
Für jeden Indienbesucher ist Agra natürlich ein Muss, man kommt nicht drum rum und ich muss sagen es lohnt sich wirklich.
Das Programm in Delhi für die folgenden Tage war wie folgt: shoppen und noch mehr shoppen auf allen möglichen Märkten (Souvenirs für sämtliche Freunde und für einen selbst kaufen sich schließlich nicht von alleine), die älteste Moschees Indiens anschauen - Jama Masjid- und vom Minarett den unglaublichen Blick auf ganz Delhi genießen, zum Akshardham Tempel fahren und das Gandhi Memorial besuchen. Dieses Museum erzählt vom Wirken und Leben Gandhis und man kann seine letzten Schritte nachlaufen und sieht genau die Stelle an der er ermordet wurde.
Der obligatorische Besuch in meinem Projekt durfte natürlich auch nicht fehlen. Meine Lehrerinnen waren sehr begeistert, als meine Mama im kompletten indischen Kurtaoutfit kam und der Chai durfte auch nicht fehlen.
Es war schön nach so langer Zeit meine Eltern wieder zu sehen. Als ob ich nie weg gewesen wäre. Ich hab die Zeit (war ja schließlich auch Urlaub) wirklich genossen. Gleichzeitig war es aber auch stressig. Sie kamen von Daheim, aus unserer Heimat, in mein neues Zuhause und mussten in 5 Tagen lernen wie sie mit meinem neuen Zuhause umgehen sollen. Einem Zuhause, in dem sie kein Teil mehr sind und das sich so stark von Daheim Deutschland unterscheidet. Ich kam vor 7 Monaten mit der Intention her die Stadt zu meinem Zuhause zu machen. Nach vielen Hoch und Tiefs ist mir das nun gelungen, nach 5-7 Monaten. Meine Eltern hatten dafür nur 3-5 Tage,aber ich bin ihnen wirklich dankbar, dass sie es wenigstens versucht haben sich wohl zu fühlen.
Jetzt sind es nur noch 4 Monate und dann geht’s von Zuhause nach Daheim. Wenn man ein richtiges Zuhause hat, macht es gar nicht mehr so viel aus Daheim zu vermissen.
Masuri <3
27.02.2013 17:09
Lisa und ich mussten übers Wochenende unserem Alltagsfrust entfliehen, indem wir spontan Samstag, Sonntag nach Masuri fuhren.
Unser Alltagsfrust besteht aus folgenden Kriterien:
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wir mussten daheim bleiben während unsere deutsche Volunteerfreunde (unsere gesamten Flatmates mit eingeschlossen)in Goa am Strand chillen und Elefanten reiten
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weil wir zu wenig Urlaubstage zur Verfügung bekommen
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wir deshalb nun eine 6 Tage-Woche haben und Samstags zusätzlich Überstunden machen
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Delhi auch manchmal einfach nur Delhi ist und wir uns nicht 2 Wochenenden hintereinander langweilen wollten
Masuri ist das perfekte Örtchen, um übers Wochenende die Seele baumeln zu lassen. Es liegt am Fuße des Himalaya Gebirges und strahlt so ein ganz eigenes Flair aus. Doch bis wir dort hin kamen und es wirklich genießen konnten, mussten wir mal wieder einige Hürden überwinden.
Laut unserem Ticket sollte unser Bus vom Pahar Ganj Viertel in Delhi abfahren. Also wir total übermotiviert und gespannt auf unseren Trip in eine Rikshaw gestiegen und dorthin gefahren. Als wir an der Hotelmeile des Viertels ankamen (gilt als DAS Bagpackerviertel) , die dank ihrer Leutreklame stark an Reeperbahn erinnert, stellte wir schnell fest, dass hier kein Reisebus abfahren würde. Also ans Handy und die Busgesellschaft angerufen. Nach etlichen Minuten mehr oder weniger heftiger Diskussion zwischen dem Mann am Telefon (stach natürlich durch nicht perfektionierte Englischkenntnisse und schlechtem Empfang heraus), unserem Rikshawfahrer (angepisst, weil er nicht wusste wo er hin sollte, uns natürlich nicht verstand und Angst hatte fürs gleiche Geld noch durch ganz Delhi fahren zu müssen), einer Menschentraube (bildet sich bei solcher Art von Konversation schnell, vor allem bei Beteiligung 2 junger weißer Frauen) und uns (nur noch sauer, weil wir endlich in dem blöden Bus nach Masuri sitzen wollten). Das End vom Lied war, dass der Bus nicht an der angegebenen Stelle abfuhr, uns der Fahrer zum gleichen Geld noch zur nächsten Metrostation fuhr und wir noch über eine halbe Stunde zur Bushaltestelle außerhalb Delhis fuhren um endlich im Bus nach Masuri zu sitzen.
Nach der wenig entspannten Fahrt kamen wir morgens um 10 dann in Masuri an. Schock: es regnete. Was zuerst nicht schlimm war, da wir darauf eingestellt waren, aber dass es ein monsumartiger Regenguss sein würde, der morgens anfing und nachts irgendwann aufhörte, das war dann doch zu viel.
Völlig durchnässt führte uns ein Fahrradrikschawfahrer zu unserem Hotel. Schon von weitem stach es mit seiner gelben Farbe und den grünen Holzornamente heraus. Als wir völlig nass und durchgefroren den Frühstücksraum betraten, überkam uns aber das Heimatgefühl und wir fühlten uns gleich wie in einem Hotel im Schwarzwald. Von den Schwarzweißaufnahmen aus den 80ern, über die gemütliche Sitzecke, dem gefliesten Boden, bis hin zu unserem schnuckeligem Zimmer, alles schrie nach dem charakteristischen rustikalem Flair (mich hätte nicht gewundert, wenn eine Kuckucksuhr an der Wand gehangen hätte).
Nun und jetzt waren wir in Masuri, zwar mit trockener Kleidung, aber kalt war uns immer noch. Da war schnell der Plan geschlossen uns am Samstag nur um die kulinarischen Vorzüge des Örtchen zu kümmern. So tingelten wir von einer heißen Schokolade zum nächsten heißen Tee, immer in der Hoffnung im nächsten Café oder Restaurant, wäre es wärmer.
Der Höhepunkt war dabei das wunderbare Abendessen in einem wirklich süßen tibetischen Restaurant. Das grüne Hähnchencurry, das Gemüse mit Knoblauch und der leckere Nachtisch (eine Art Milchreis mit Nüssen und süßen Nudeln) waren wirklich, wirklich lecker.
Das ist auch einer der Hauptgründe warum Reisen in Indien so Spaß macht. Ich habe den Eindruck wir essen überall viel besser als daheim in Delhi und schon wegen des guten Essens hat sich bis jetzt jeder Trip gelohnt.
Das Wetter hat uns Sonntags nicht enttäuscht. Der Tag begann mit einem Frühstück draußen auf der Terrasse, in der Sonne sitzend genossen wir unsere leckeren Sandwiches (was ein wenig makaber war, da uns auf dem Weg dorthin ein Angestellter mit einer toten Ratte in der Hand entgegen kam, aber zum Glück steckte die in einer Mausefalle und nicht zwischen unseren Toasts).
Jetzt war es Zeit sich ein bisschen zu bewegen und so wanderten wir (die Seilbahn war wegen Wartungsarbeiten geschlossen) auf den Aussichtspunkt Gunhill. Dort auf über 2000 Metern hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die Anfänge des Himalaya und auf der gegenüberliegenden Seite auf das Tal und die Berghänge mit den kleinen Bergdörfern. Nach dieser anstrengenden Wanderung hatten wir uns wirklich eine Pause verdient, die wir groß zügig in einem netten Café bei Kuchen und Milchshake verbrachten.
Masuri kann man sich als kleines erholsames Bergdorf vorstellen, in dem sich schon früher die Engländer im Sommer zurückzogen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Häuser noch stark an diesen alten Glanz erinnern. Schade ist nur, dass viele der Häuser (die meisten davon Hotels) heruntergekommen aussehen und man nur noch die alte Pracht erahnen kann, die damals geherrscht haben muss. Trotz allem erinnern die kleinen Sträßchen an die längst vergangene Zeit.
Nach einer großen Shoppingtour und das Beobachten des Sonnenunterganges hinter den Bergkämmen, ging es für uns dann auch wieder zurück (die Busfahrt war aber um einiges entspannter, denn wir landeten in einem Sleeperbus und hatten so viel Platz wie noch nie).
bilder
29.01.2013 15:38Bilder folgen auch noch natürlich :)
ABHAS
29.01.2013 15:37
Hier kommt der bestimmt schon sehnsüchtig erwartete Bericht über meine Arbeit. Ja es stimmt ich bin wirklich in Indien um zu arbeiten. Obwohl ich nur übers Reisen schreibe lautet die Wahrheit: ich verbringe 5 Tage die Woche von 9.30 (variiert je nach Verkehr und Motivation beim Aufstehen) bis 17.00 in Tughlakab Village um dort meine NGO ABHAS zu unterstützen.
An dieser Stelle würde ich gerne meinen typischen Tagesablauf beschreiben, aber wir sind in Indien und da ist so was etwas schwierig. Das Problem ist, ständig werden wir in anderen Bereichen eingesetzt, sind krank oder im Urlaub und so ist es schon unmöglich für einen Monat lang einen geregelten Stundenplan zu besitzen.
Ich werde euch jetzt einfach trotzdem versuchen zu erzählen was wir hier für unterschiedliche Aufgaben haben.
Zum einen hat Lisa eine Sportclass, in der sie versucht den Kindern Handball beizubringen.
Ich hab im Gegenzug die Aufgabe zugeteilt bekommen, meiner Danceclass Ballett näher zu bringen. Was so mehr oder weniger gut gelingt :) Mein Unterricht besteht mehr aus Bauch-Beine-Po-Übungen (Ziel: DIE Kurtafigur für den Sommer zu bekommen), Basis Ballettübungen (und man merkt warum man in Indien Bauchtanz und nicht Klassisch tanzt, der Hüftschwung darf man nicht verschwenden) und meinen vorbereiteten Choreografien. Die werden aber meistens untergraben und so ist es nicht verwunderlich, dass wir mehr quatschen, als zu tanzen, und ich ihnen lieber zuschaue, als dass sie meine Schritte lernen. Was mich einfach immer wieder erstaunt ist, dass jedes Lied eine eigene Choreografie hat und JEDER das Lied sowie die Schritte dazu kann! Und das Repertoire von meinen Mädels scheint unerschöpflich zu sein. Doch aus pädagogischen Gründen, hab ich jetzt zum Glück einen Mix gefunden, der mir neue Tanzschritte beibringt und meinen Mädchen die Vorteile des klassischen Balletts (Körperspannung zum Beispiel) näher bringt. Und ich muss sagen, die Arbeit mit ihnen macht wirklich Spaß (erinnert mich ein wenig an meine Tanzmäuse nur auf Indisch-liebe Grüße hierbei nach Hause).
Ein weiteres Einsatzgebiet von Lisa und mir, ist die Knuddelrolle. In einem der 6 Center die ABHAS unterhält, sind morgens 3-6 Jährige. Diese Zeit dient ihnen als Art Vorschule und Dank den Kleinen bin ich mir dem Alphabet mal wieder bewusst geworden. Doch unsere Hauptaufgabe neben Lieder singen (Head-Shoulder-Knies-and-Toes, und Peal Banana sind die absoluten Favoriten) liegt im Trösten, auf den Schoß nehmen, Knuddeln und gucken, dass es auf der Toilette mit rechten Dingen zugeht (gerechterweise bekommen auch Inder ab und zu mal Durchfall).
Wenn wir nicht gerade ein Kind auf dem Schoß haben oder Sport machen, basteln wir mit den Größeren in den verschiedenen Centern - von Freundschaftsbänder, über Origami bis hin zu Jonglierbällen. Wir versuchen die Kinder für unsere Aktionen zu begeistern und ich bin froh, dass sie diese Angebote so zahlreich annehmen.
Was wir nur selten machen müssen ist Englischunterricht. Oft fragen die Lehrer, wenn wir in einem der Center sind, ob wir spontan eine Grammatikeinheit oder mit den Kindern englische Texte durchgehen können. Englischunterricht ist aber so eine Sache. Das Niveau von Schülern und Lehrern ist ziemlich gering und die Lernbereitschaft der Kinder ist leider manchmal kaum bis gar nicht vorhanden. Das macht es uns natürlich um so schwerer ihnen den Stoff näher zu bringen. Sie verstehen uns von der Sprachkenntnis schon nicht und dann wollen sie uns auch noch nicht verstehen. Das Schlimme dabei finde ich ist, dass die Kinder noch nicht begreifen (liegt wohl am Alter, wer hatte schon mit 14 Lust zu lernen-bei manchen zieht sich das bis zur Kursstufe ;D), wie wichtig in ihrem Fall Bildung und gute Englischkenntnisse sind. Ohne dies kommen sie nicht aus der Spirale im Village heraus und können ihre Lebenssituation kaum verbessern. Diese Aussichtslosigkeit kann einem persönlich auch richtig nahe gehen, weil es einem noch mal deutlich macht wie wenig man helfen kann und wie langsam sich der gesellschaftliche Wandel vollführt. Ohne Geld und ohne Bildung hat man wie überall schlechte Chancen, nur in Indien bedeutet dies etwas anderes als in Deutschland. Hier wird man nicht vom Staat unterstützt wie bei uns. Arm zu sein nimmt hier viel größere und schlimmere Dimensionen an.
Meine absolute Hassaufgabe, die ich aber leider viel zu oft machen muss, ist der Computerlehrerin im ICT Unterricht zu helfen. Das sieht meist so aus: Die Kinder spielen oder schreiben über „Myself“ (was noch gut ist, weil ich dann alle ½ Stunde was zu tun hab und Texte verbessere), Kiran sitzt am Laptop und arbeitet oder ist sonst wo und lässt mich mit den Kindern alleine und ich überlege mir Aufgaben um meine Langeweile zu vertreiben z.Bsp. Diesen Blogeintrag zu schreiben, zu lesen, zu überlegen was wir abends kochen könnten, was ich am Wochenede anziehen könnte, falls irgendetwas in diese Richtung geplant wird, Sudoku spielen, usw. Meiner Kreativiät sind keine Grenzen gesetzt!
Trotz der Tatsache, dass wir manchmal nicht wissen was wir machen sollen und die Lehrer und die Kinder einfach nur nerven, bin ich froh hier zu arbeiten. Die Lehrer sind so lieb, versuchen wirklich uns zu helfen und trotz den Sprachbarrieren, kann man mit ihnen Spaß haben.
Ich persönlich finde ABHAS wichtig für das Village, die Kinder bekommen auch in den normalen Schulen keinen guten und sinnvollen Unterricht, viele gehen überhaupt nicht zur Schule. ABHAS versucht die Lücke zu schließen, die durch diese Situation hervorgerufen wird. Das dies nicht gelingen kann, ist allen klar, doch allein der Versuch ist schon viel wert. Die Kinder treiben sich nicht auf der Straße herum, haben zusätzliche Nachhilfe und es ist ein Ort um Freunde zu treffen und Erlebnisse auszutauschen. Man muss auch dazu sagen, dass sich ABHAS wirklich um die Zukunft der Kinder kümmert und versucht jeden einen angemessen Platz innerhalb der Gesellschaft zu schaffen.
Rajasthan
25.01.2013 19:57
Das neue Jahr begann für mich gleich mal mit zwei Ausflüge nach Rajasthan. Der Erste führte mich nach Jaipur, wo ich ein schönes Wochenende verbrachte. Der Zweite nach Jaisalmer.
Wenn ich an Jaipur denke, fällt mir sofort die Farbe Orangerot, wärmeres Wetter und tolle architektonische Häuser ein. Jaipur ist die Hauptstadt der Region und mit 3.073.350 Einwohner auch nicht gerade klein. Für alle Indienliebhaber ist Jaipur ein schöner Ort für ein Wochenendtrip, mit seinem gigantischen Fort (toller Ausblick auf die ganze Stadt+ zeigt schön wie die früheren Fürsten gelebt haben), seinen tollen Märkten (war ich froh, dass ich mit einer Inderin dort war, die alles super für mich runter gehandelt hat) und seinem gutem Essen (ein Gedicht für alle Vegetarier) bietet die Stadt allerhand zum anschauen und entdecken. Süß war ein kleines Restaurant in dem wir gegessen haben und das original wie ein Sonntagnachmittag-alte-Tanten-Café aussah :)
Von Jaisalmer selber habe ich nicht viel gesehen; wir waren auch nur wirklich einen halben Tag in der Stadt. Denn unser eigentliches Ziel war nicht eine Sightseeingtour, sonder eine drei Tages Wüsten Tour mit Kamelen. Mein erster Gedanke war nur: hoffentlich kann ich nach den Tagen noch laufen! Doch gegen allen Erwartungen waren die Kamele sehr bequem und ich komm jetzt nach einer halben Stunde auf dem Laufband weniger die Treppe hoch als nach diesem Abenteuer.
Zuerst wurden wir mit einem Jeep an den Rand der Wüste gefahren, wo jeder dann sein Kamel aussuchen durfte. Meins war ein wirklich hübsches Exemplar (ab da waren Carlar und ich beste Freunde), mit Kräuselhaaren am Hals, Permanentblähungen und Mundgeruch ging es im gemütlichen Tempo rein in die Wüste. Man muss aber dazu sagen, dass die Wüste hauptsächlich aus Steinen, kahlen Büschen und ein paar Sanddünen bestand. Auch wenn man sich die Wüste ein klein wenig anders vorgestellt hat, tat es der Atmosphäre keinen Abbruch. Eigentlich bestanden unsere drei Tage aus nichts anderem als leckerem frisch in der Wüste zubereitendem Essen, auf den Kamelen zu reiten, am Lagerfeuer zu sitzen (wir haben uns bereit erklärt Feuerholz zu sammeln, wobei ich den Part mit der getrockneten Kamelscheiße übernommen hat, hat sich gelohnt - die ganze Nacht wars mollig warm und ab da wurde ich ehrfürchtig von unseren Guides als Annaji angesprochen!), den herrlichen Sternenhimmel genießen und am frühen morgen ganz verschrumpelt aufzustehen und uns wieder auf die Kamele zu schwingen.
Meine Berichte hören sich ja im Allgemeinen ganz schön und glücklich an, aber ich denke es ist an der Zeit auch mal eine Liste zu verfassen mit Dingen die ich wirklich hasse:
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das man ein völlig falsches und verstörendes Männerbild entwickelt, das selbst in Indien nicht jeder Mann verdient hat
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das sie immer noch glauben sie können einem beim Preis verarschen, obwohl man genau weiß was man zahlen muss. Glauben die echt in den nächsten 5 min kommen hier nochmal dumme weiße Touristen vorbei und zahlen den gewünschten Preis- NEIN da kommt keiner!!!
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Rassismus
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obwohl man genau weiß, dass sie über einen reden ist das natürlich nicht so schlimm wie wenn wir über ganz andere Themen auf deutsch reden und sie nichts verstehen, dann ist man natürlich beleidigt
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kein System bei der Müllentsorgung
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die Angst von jedem Essen spucken zu müssen oder Durchfall zu bekommen
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und das Schlimme ist man selber darf kein Essen ablehnen ( des Todes beleidigt), aber selber probieren sie nie von unserem Essen
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in einem Sleeperabteil,in dem man für die Pritsche bezahlt hat, trotzdem die ganze Nacht mit indischen ekeligen Männern um sie kämpfen zu müssen, um sie nicht mit jemand, der nicht dafür bezahlt teilen, zu müssen
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die Ohnmacht die einem jetzt nach der Vergewaltigung begegnet, weil nicht wirklich die Todesstrafe was bringt sondern es einfach ein gesellschaftliches Problem ist, das man leider nicht von heute auf morgen ändern kann
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und trotzdem wird man auf dem Weg zur Arbeit immer dumm angequatscht, lernen die einfach nichts dazu?!
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starren einen an als ob man vom Mond kommen würde, HALLO WIR SIND AUCH NUR MENSCHEN!
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warum wird man an öffentlichen, überfüllten Plätzen immer begrapscht?
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mitzuerleben wie Leute gerne tolle Lebensideen haben, sie aber einfach wegen ihrem Stand und wegen mangelndem Geld nicht umsetzen können
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wie die im Projekt infach keinen Plan haben was sie mit uns anfangen sollen, wird sind nicht die ersten Freiwilligen dort!!! man hat das Gefühl jede Eigeninitiative wird spätestens nach einem Monat unterbunden und wir statt dessen schon wieder den unnützlichsten Aufgaben zugeteilt werden!
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Der starke Hierarchiegedanke innerhalb unseres Projektes, die für uns unbegründete Angst vor Vorgesetzten und das trotzdem keiner einen Plan hat wer was sagt und was jetzt eigentlich gemacht werden soll
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dass mein Handy von den eigenen Kindern im Projekt geklaut wird, und das von den indischen Lehrern darf frei zum Aku aufladen herumliegen
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dass manche Kinder nicht zur Schule gehen und einfach nicht verstehen wie wichtig Bildung ist, vor allem wenn man aus ärmeren Verhältnisen kommt
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man ist nie alleine oder wird allein gelassen
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Päckchen mit heißgeliebter deutscher Schokolade kommt auch nicht an, wie soll man da sein Heimweh überleben?
stille Nacht,heilige Nacht
07.01.2013 16:25
Es weihnachtet sehr!
Ich hoffe ihr hattet alle schöne und besinnliche Weihnachten und ich wünsche euch allen ein tolles 2013. Bin mal gespannt ob alle guten Vorsätze dieses Mal umgesetzt werden. Ein guter von mir ist definitiv mehr Sport zu treiben und weniger zu Essen (dabei sind deutsche Produkte ausgeschlossen, denn eine Rittersport Schokolade und eine Wurst ist in Kalkaji immer herzlich willkommen und wird sehr vermisst!).
Weihnachten wird von den hinduistischen und muslimischen Inder kaum gefeiert. Man kann zwar in jedem Laden kleine künstliche Weihnachtsbäume und -schmuck kaufen, aber generell kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Wir hätten eigentlich arbeiten müssen, bekamen aber zum Glück frei, da alle im Projekt verstanden haben welch wichtige Tage der 24. und 25. für uns sind. Die Stimmung kam dann langsam als wir in einem deutschen ökonomischen Gottesdienst saßen Oh du fröhliche sangen und natürlich durfte das obligatorische Krippenspiel nicht fehlen. Man hat sich gefühlt wie in Güglingen in der Kirche: schreiende Kinder, genervte Eltern, festliche Stimmung, chaotischer Ablauf mit mehr oder weniger kleinen Pannen ist man von daheim auch gewöhnt. Die Predigt hätte ich mir ein bisschen mehr auf die Weihnachtsgeschichte und die Bedeutung von Jesu Geburt für uns Christen bezogen gewünscht, vom konfusen Gedankengang des Pfarrers mal ganz zu schweigen. Nach diesem Einstieg am 24. gings dann weiter in eine andere deutsche WG, in der wir mollig warm zu 10 feierten. Nach der Schrottwichtelbeschehrung und dem indischen Abendessen verbrachten wir ein gemütlichen Abend bei Glühwein und selbstgebackenen deutschen Plätzle. Am Anfang von dem Freiwilligendienst dachte ich Weihnachten wird mein großen Tief aus dem es schwer wird wieder herauszukommen und klar vermisst man das familiäre Fest von Daheim, aber da Delhi nicht wirklich an Weihnachten erinnerte, war der Heimwehschmerz auch nicht so groß wie gefürchtet und es hat sogar Spaß gemacht mit neuen Freunden zu feiern.
In das neue Jahr feierten wir auf einer Houseparty bei einem befreundeten Inder. Die richtig schön war, denn auf solchen Festen trifft man viele neue Leute und jeder aus einem anderen Land und einer ganz eigenen Geschichte, die ihn nach Indien gebracht hat. Was wirklich enttäuschend war: das Feuerwerk!!! Drei Raketen haben wir gesehen und dann war Schluss, ich glaube insgeheim die Inder haben all Ihren Raketenvorrat an Diwali verbraucht und hatten so nichts mehr für Silvester übrig :)
Was 2012 so besonders gemacht hat:
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ABITUR das Schrecken aller, dass doch nicht ganz so schlimm war
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das Berlin Vorbereitungsseminar, bei dem ich die Stadt mal aus einer anderen Perspektive erleben durfte
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das Gefühl zu vermissen körperlich zu arbeiten, danke an meinen Papa der wohl damit mein ganzes Leben ruiniert hat :D
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die letzten Tage mit meinen Freunden und Familie bevor ich nach Indien flog
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jeden morgen mit meinen Kleinen kuscheln
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die Trips, die mir zeigen, wie Indien außerhalb von Delhi ist (absoluter Höhepunkt eine Woche im Andamanenparadies und Sternenhimmel in der Wüste)
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die Momente in denen man einfach für ne Stunde Heim will, Essen bei Mama alle kurz knuddeln und dann wieder ins Chaos von Delhi zurück willkommen
Auf was ich mich in 2013 freuen kann:
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und noch mehr reisen
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Zwischenseminar zu dem ein paar alte Gesichter von Berlin kommen, diese Woche wird super!!!
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endlich wieder meine Familie und Freunde in die Arme zu schließen
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Auto zu fahren und hoffentlich nicht auf die falsche Spur einzubiegen
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richtig gutes Rindfleisch in allen möglichen Formen: Rouladen, Steak, Spagetti Bolognese, Hamburger Royal TS
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ein gutes schwäbisches Vesper
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der Beginn eines neuen Lebens in Deutschland, mit Studium eigener Wohnung etc.
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das erste Jahr meiner glorreichen 20er erfolgreich zu bestehen